Mittwoch, 19. April 2017

Zero Waste Einkaufen

Wie ihr in meinen vorherigen Posts lesen konntet, habe ich mich vor allem mit Zero Waste im Badezimmer beschäftigt. Ich habe bereits gelernt, wie man selber Zahnpasta, oder Deo macht, wie man sich ohne Plastik die Haare wäscht, bis hin dazu, dass mein Badezimmer komplett plastik- und müllfrei wurde. Da ich mich besonders auf die Veränderungen gestützt habe, die nur, oder in erster Linie mich betreffen, habe ich vor unserem Projekt nicht viele Erfahrungen zum Thema müllfrei einkaufen gehabt. Bis zum Projekt bestanden meine Bemühungen darin, Stoffbeutel mit zunehmen für Obst, Gemüse und Gebäck, keine Plastikflaschen mehr zu kaufen und deshalb immer eine Metall- oder Glasflasche dabei zu haben. Vor allem aber habe ich versucht, bewusst einzukaufen. Auch zu hinterfragen, ob ich etwas wirklich haben möchte bzw. brauche. Unsere Lust auf Essen lässt uns oft viel mehr kaufen, als wir tatsächlich brauchen.Der erste Schritt nachhaltiger einzukaufen bzw. mit Lebensmitteln umzugehen ist, sich selbst bewusst zu machen, wie verschwenderisch wir damit umgehen und wie viel Verpackungsmüll anfällt. Und achtsam zu sein, wie voll der Kühlschrank ist, ob es wirklich die extra große Packung sein soll und die Lebensmittel rechtzeitig aufzubrauchen, bevor sie weggeworfen werden.Kaum hat unser Zero Waste Monat begonnen, stand ich natürlich vor vielen neuen Herausforderungen. Wo gibt’s was? Eine Frage, die gut ist zu klären, bevor Tag 1 eines solchen Projektes beginnt. So haben auch wir in der Vorbereitungsphase überlegt, was wir so brauchen und wo ich es kaufen konnte. Ich habe mich nämlich freiwillig dazu bereit erklärt, wenn wirklich alle beim Projekt mitmachen, dass ich im Gegenzug für fast alle Einkäufe verantwortlich bin, was mir viele weitere Erfahrungen beschert hat.Ich lebe in Wien, weshalb meine Erfahrungen und Tipps besonders für hier gelten. Egal wo man wohnt, gibt es immer unterschiedliche Vorteile und Nachteile. So fehlt vielleicht der Unverpacktladen am Land, doch kann die Milch vom Bauern neben an geholt werden. Mit ein bisschen Kreativität lassen sich so die meisten Herausforderungen lösen. Besonders angenehm für mich war es, dass alle Einkaufsmöglichkeiten so nahe von mir sind, dass ich gemütlich eine etwas größere Runde mit dem Fahrrad fahren konnte, um alles zu bekommen. Einiges konnte ich bereits auf meinem Heimweg von der Schule besorgen.

Zero Waste Einkaufen in Wien
Milch: Denn´s, Reformhäuser, Märkte, Adamah, Salon am Park, Maßgreislerei
Käse/Wurst: Billa (div. Supermärkte),spezialisierte Geschäfte mit der Eigenen Dose

Butter: Maßgreislerei
Eier: (sind ohnehin in Papier verpackt, doch kann man sich das auch sparen): Märkte, Maßgreislerei...
Brot: Bäcker, Supermarkt, mit eigenem Beutel.
Gemüse: Märkte, Supermärkte, Maßgreislerei, Adamah, mit eigenem Beutel
Nudeln: Maßgreislerei
Reis: Maßgreislerei
Mehl: Maßgreislerei, Supermärkte
Div. Trockenwahren: Maßgreislerei
Fleisch: auf verschiedenen Märkten findet man Fleischereien, die einen das Fleisch sehr gerne in die eigene Dose geben. (zB.Vorgartenmarkt, Karmilitermarkt)
Joghurt: Maßgreislerei, Denn´s, Reformhäuser, Adamah (im Glas)
Schlagobers: Adamah, Maßgreislerei, Salon am Park
Gewürze: Fachgeschäfte, Maßgreislerei
Eine der größten Überraschungen hatte ich, als ich auf der Suche war, Wurst und Käse Zero Waste einzukaufen. Ohne wirklich mit einem Ja zu rechnen ging ich mit meinen Metalldosen zum Billa und fragte, ob ich Wurst und Käse auch hier hinein bekommen könnte. Problemlos nahm der Verkäufer meine Dosen und benutzte die Folie auf der geschnitten wurde, einfach für den nächsten Kunden. Viele Veränderungen sind nur Änderungen der Gewohnheiten. Es würde kaum für jemanden mehr Arbeit bedeuten, eine Dose mit in den Supermarkt zu nehmen und dort Wurst und Käse hinein zu bekommen. Die meisten würden wohl, so wie ich, gar nicht fragen, weil man mit einem Nein rechnet.Ein einzelner Lebensmitteleinkauf kann oft schon einen Sack Müll füllen, oder eben auch vermeiden.