Samstag, 17. Juni 2017

Zero Waste in Budapest

Müll zu produzieren ist für uns alltäglich. Wir sind es gewohnt, Dinge verpackt zu kaufen und diese Verpackung wegzuwerfen. Wir sind es gewohnt, zu tun was die Anderen tun, und das ist nun mal: Müll zu produzieren.

Weniger Müll zu produzieren bedeutet, diese Gewohnheiten zu durchbrechen. Die Gewohnheiten zu verändern, bis die Veränderung zur neuen Gewohnheit geworden ist.

Reisen bedeutet Neues zu erleben und auch auf neue Zero Waste-Herausforderungen zu stoßen.

Während unseres Selbstversuches war ich mit Freundinnen ein Wochenende lang in Budapest und habe den gesamten Müll, den ich dort produziert habe, mitgenommen und in unser Müllglas gegeben.

Wie schwierig es ist Müll zu vermeiden, kommt darauf an wohin man fährt. Je nachdem wird man vor verschiedene Herausforderungen gestellt.

In diesem Post möchte ich erzählen, wie ich es geschafft habe, kaum Müll in Budapest zu produzieren.

Das unser Wiener Wasser ein Riesenluxus ist, wird mir immer bewusst, wenn ich ins Ausland fahre, bzw. wenn ich wieder nachhause komme und endlich wieder köstliches Wasser trinken kann. So fällt es mir überhaupt nicht schwer, auf Plastikflaschen zu verzichten und einfach Leitungswasser abzufüllen. Im Ausland ist das ein ganz anderes Thema. Inzwischen habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, mich schon vor dem Urlaub über die Wasserqualität zu informieren. Und ich hatte Glück: in Budapest ist es völlig unbedenklich das Wasser aus der Leitung zu Trinken, ansonsten wäre das mit dem Müllglas wohl kaum möglich gewesen.

Ein zweiter Vorteil der Reise war, dass wir in einem Air Bnb Apartment gewohnt haben und so die Möglichkeit hatten, selber zu Kochen. Unser Frühstück haben wir beim Bäcker unterwegs gekauft und mit einem mitgebrachten Stoffbeutel war das Müllvermeiden kein Problem. Nach anfänglichen sprachlichen Schwierigkeiten, konnte ich der Verkäuferin mit viel Gestikulieren erklären, was ich möchte. Am zweiten Tag war es dann schon einfacher ihr wieder den Beutel zu zeigen.


Zu meinem Glück hat es auch immer funktioniert, wenn wir essen gegangen sind, dass sie den Strohhalm einfach weglassen. Die Pizzareste habe ich etwas unvorteilhaft in meinem Stoffbeutel mit ins Apartment genommen, so konnte ich auch hier den Verpackungsmüll vermeiden. 

Um in der Früh ein heißes Aufwachgetränk zu haben, habe ich mir mein Teesieb und losen Tee mitgenommen. Mit meinem Bambusbecher, wurde der Tee sogar ein perfektes To-Go Getränk.

Um sicher zu gehen, dass wir ohne Müll kochen können, habe ich einen kleinen Stoffbeutel mit Reis und einen mit Nudeln aus Wien mitgebracht. Denn hier habe ich die Möglichkeit in der Maßgreislerei alles verpackungsfrei einzukaufen, eine Möglichkeit, die in Budapest noch fehlt. Dort mussten wir also nur noch frisches Gemüse kaufen.

Die einzige Schwierigkeit für mich war der Biomüll, aber den habe ich einfach in meiner Metallbox, in der bei der Hinfahrt meine Jause war, wieder mitgenommen und zuhause an unsere Kompostwürmer verfüttert.

Alles in allem war es wesentlich leichter, auch auf Reisen Müll zu vermeiden, als gedacht. Ins Müllglas wanderten nur ein paar Kassabons und die Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel